Hochsensibilität & Persönlichkeit

Über mich und meine Reise als HSP

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Michael Ebenhofer

Michael Ebenhofer

Mit 44 Jahren Lebenserfahrung, davon 24 Jahre bewusst als hochsensible Person (HSP), habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, eine Website zu entwickeln, der die Realität hochsensibler Menschen authentisch widerspiegelt und diesen vielleicht helfen kann sich zu orientieren.

Ich bin kein ausgebildeter Psychologe, doch als Mensch, der selbst stark ausgeprägte Hochsensibilität (nach Dr. Elaine Nancy Aron) erlebt, möchte ich Dir eine ehrliche und praxisnahe Einschätzung ermöglichen.

Musik ist für mich mehr als Klang – sie ist Energie, sie ist Erkenntnis, sie ist eine Brücke zu mir selbst.

(5) Bin meine Zeit
Die schneller läuft als ich es kann
Bin mein Problem
Das in mir wohnt von Anfang an
(6) Doch geht es einmal, geht's auch noch mal
Geht es noch mal, geht's auch von vorn
Was von vorn geht, ist erst der Anfang
Wenn ich nicht anfang', geh ich verloren

— Rosenstolz, "Ich bin mein Haus"
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Kernaussagen zur Hochsensibilität

Wenn eine Gesellschaft beginnt, Menschen in starre Kategorien zu pressen, verlieren jene ihren Platz, die außerhalb des Rahmens denken, fühlen und wahrnehmen.
— Michael Ebenhofer, über Hochsensibilität
Dr. Elaine Nancy Aron

Dr. Elaine Nancy Aron

Die meisten Menschen nehmen Rollen wie Könige, Krieger oder die „Starken“ ein. Hochsensible dagegen sind die Berater – die stillen Wahrnehmer, tiefen Denker und empathischen Begleiter.
— Zusammengefasst nach Elaine Nancy Aron, "Sind Sie hochsensibel?"

Hochsensibilität (HSP, Highly Sensitive Person) beschreibt eine angeborene Veranlagung, Reize intensiver wahrzunehmen und tiefer zu verarbeiten als der Durchschnitt. Der Begriff wurde von der Psychologin Elaine N. Aron geprägt. Etwa 15–20 % der Menschen gelten als hochsensibel. Hochsensible Personen reagieren stärker auf Geräusche, Licht, Gerüche, Emotionen und soziale Stimmungen.

Meine persönliche Reise mit Hochsensibilität

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Mein Weg als Hochsensibler war nicht immer leicht. Bereits in meiner frühen Kindheit mit 6 Jahren – es war 1986 – erhielt ich die Diagnose ADHS beziehungsweise eine Hyperaktivitätsstörung. Es folgten mehrere Jahre mit Medikamenten, die mir helfen sollten, meine Unruhe zu kontrollieren – ein Weg, der erst später durch alternative Methoden, wie Meditation, ersetzt wurde. Besonders in der Schule kämpfte ich mit den Herausforderungen der lauten Umgebung. Gute Noten blieben aus, doch ich fand eine andere Kraftquelle:

Ab 1990 begann ich, Tae Kwon Do in einem Kampfsportverein zu trainieren. Dort lernte ich nicht nur körperliche Disziplin, sondern auch:

Nach der Grundschulzeit besuchte ich den polytechnischen Lehrgang im kaufmännischen Bereich, fand jedoch keine Lehrstelle. 1996 begann ich eine Ausbildung zum Glaser. Ich schloss den Lehrberuf mit Gesellenbrief ab, musste aber aus gesundheitlichen Gründen kurz darauf allerdings den Beruf wieder aufgeben.

Die härteste Prüfung, eine besondere Begegnung und ein schwerer Verlust

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Das wohl schwerste Jahr meines Lebens war 2000, als ich zum österreichischen Bundesheer eingezogen wurde. Die Reizüberflutung – Lärm, Chaos, Hektik, permanente, ungerechtfertigte Vorwürfe und das Angeschrien werden – war für mich als starker Hochsensibler unerträglich. Es war mit Abstand die lebensbedrohlichste Zeit meines Lebens, als ich selbst mein größter Feind wurde.

Die ersten Monate im Heer waren eine Herausforderung. Drei Monate auf mich allein gestellt, mitten in der Grundausbildung, in einer Umgebung, die nicht gerade für ihre Sensibilität bekannt ist. Es gab keine Möglichkeit, mich zurückzuziehen zu können. Ich wusste damals nicht, wie sehr mich dieser Abschnitt formen würde – oder dass ich jemanden treffen würde, der mir Techniken beibringen würde, die mein Leben nachhaltig beeinflussen sollten.

Als ich während meiner Zeit beim Heer an meine psychischen Belastungsgrenzen kam, suchte ich zum ersten Mal Hilfe. Die Telefonseelsorge war mein Anker. Ein Gespräch – anonym, ehrlich, offen – half mir, mich zu stabilisieren.

Lange dachte ich, man müsse „alles alleine schaffen“. Doch das ist falsch. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe zu holen – es ist ein Zeichen von Stärke.

(6) Irgendwo steht doch geschrieben
Du sollst deine Feinde lieben
Sie umarmen und verführ'n
Öffne deine Tür'n

(7) Komm her
Und verbeug dich vor dir selbst
Du leidest viel zu gerne
Lauf weg
Vor den Gespenstern dieser Welt
Niemand folgt dir
Denn dein schlimmster Feind bist du

(8) Warst der König, den man gern hat
Warst der Bettler, dem man gibt
Komm, versuch dich zu erinnern
Denn du weißt, dass man dich liebt


— Rosenstolz, "Bester Feind"
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Im fünften Monat lernte ich Friedrich kennen. Er war nicht nur ein Kamerad, sondern auch jemand, der mich auf eine Art verstand, wie es bis dahin kaum jemand tat. Friedrich war selbst hochgradig hochsensibel, hatte aber über die Jahre Wege gefunden, mit den Reizen und der emotionalen Überlastung umzugehen. Er zeigte mir Techniken, die ich mir zuvor nie hätte vorstellen können – darunter das, was er als "mentales Schutzschild" bezeichnete.

Mentales Schutzschild

Mentales Schutzschild

Diese Technik habe ich auf der Unterseite Hilfsangebote gegen Ende der Seite angeführt, falls Du Dich dafür interessierst.

Diese Technik war anspruchsvoll und nicht durch bloßes Zuhören zu erlernen. Ich musste mir eine Art Barriere vorstellen, die mich vor ungerechtfertigten Anschuldigungen, negativen Energien und dem überwältigenden Chaos des Heeresalltags abschirmte. Anfangs fiel es mir schwer, doch mit der Zeit wurde es zu einer mentalen Routine. Ich konnte mich von Angriffen, die mich früher emotional zerrissen hätten, zunehmend distanzieren. Eine direkte Folge davon: Ich musste die Notrufhotline nicht mehr in Anspruch nehmen.

Doch wie das Leben manchmal spielt, war die Zeit mit Friedrich begrenzt. Nur zwei Jahre nach meiner Zeit beim Heer verstarb er in St. Pölten, seiner Heimatstadt. Der Verlust war schwer zu verarbeiten. Ich hätte ihm so vieles sagen wollen, hätte ihm danken wollen für das, was er mir beigebracht hatte. Aber Friedrich war jemand, der nicht erwartet hätte, dass man sich bedankt – er wollte nur helfen, so wie er selbst einst Hilfe gebraucht hatte.

Sein Einfluss bleibt. Noch heute nutze ich seine Techniken, wenn mich etwas zu überwältigen droht. Manchmal denke ich daran zurück, wie er mir mit ruhiger Stimme erklärte, dass es nicht darum geht, sich von der Welt abzuschotten, sondern sich selbst zu schützen. Das war wohl die wertvollste Lektion, die ich in dieser Zeit lernen durfte.

Berufliche Weiterentwicklung – und die Suche nach meinem Platz

Ein harter Weg durch den Arbeitsalltag

Doch das Leben testete mich weiter:

Meine Selbstfindungen – Schritte zu mir selbst

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Seit dem Verlust von Friedrich haben mehrere tiefe Phasen der Selbstfindung mein Leben geprägt:

Selbstfindungen und Neubewertung

Selbstfindung und Neubewertungen

Meine Stärken – und meine Herausforderungen

Durch meine Hochsensibilität habe ich viele besondere Fähigkeiten entwickelt:

Doch mit diesen Stärken kommen auch Herausforderungen:

Heute bin ich in Therapie. Und ich habe gelernt: Therapie ist kein Urteil, sondern ein sicherer Raum. Gespräche mit einem Psychologen unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht. Ich musste nicht stark sein – ich durfte einfach ich selbst sein.

Warum diese Website?

Ich habe diese Website entwickelt, um Dir – als Hochsensibler oder auch Nicht-Hochsensibler – eine Möglichkeit zu geben, Dich selbst besser zu verstehen.

Wenn Du merkst, dass Du Hilfe brauchst, findest Du auf dieser Website auch Kontaktmöglichkeiten und Anlaufstellen, falls Du Schwierigkeiten mit Dir selber hast. Und wenn Du mit mir direkt sprechen möchtest, kannst Du mich jederzeit über die Kontaktseite erreichen.

Von Herzen wünsche ich Dir, dass diese Website Dir hilft – so, wie Friedrich mir damals geholfen hat.

Dein Michael Ebenhofer

Musikreferenzen

Ich habe bewusst CC0 lizenzfreie Musik für die Audio-Aufzeichnungen verwendet, ich möchte hier die Quellen anführen: